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Das Wochenende der Entscheidungen

Die Central European Rally verspricht Hochspannung, denn für die besten Rallyepiloten der Welt kann sich in den nächsten Tagen die Frage klären, wer von ihnen den WM-Titel 2024 holt. Der Meisterschaftskampf in der WRC 1 hat sich dabei auf vier Piloten zugespitzt: Die beiden Hyundai-Gespanne Thierry Neuville/Martijn Wydaeghe sowie Ott Tänak/Martin Järveoja liegen an der Tabellenspitze. Sie werden von den beiden Toyota-Paarungen Sébastien Ogier/Vincent Lanais sowie Elfyn Evans/Scott Martin verfolgt. Spannend geht es auch dahinter zu – schließlich will jeder WRC1-Pilot den Sieg, und auch in der WRC2 ist die Titelentscheidung noch offen.

Sébastien Ogier (FRA) wohnt in München und hat damit die kürzeste Anreise aller WRC-Titelfavoriten.

Die Tabellenkonstellation in der WRC1 ist dabei ebenso simpel wie komplex: Hyundai-Speerspitze Thierry Neuville kann den Titel am Sonntag erstmals holen. Er rangiert vor der Central European Rally 29 Punkte vor Teamkollege Tänak und 41 Zähler vor Sébastien Ogier (Toyota). Bei maximal 30 zu gewinnenden Punkten am WRC-Wochenende ist Neuville also durch, wenn er genügend Punkte erzielt, um vor dem WRC-Finale in Japan 31 Punkte auf den ersten Verfolger zu haben. Es wäre das erste Mal in der WRC-Historie, dass der Titel nach Belgien geht.

 

Neuville ist damit derjenige, der an der Spitze des Feldes am wenigsten Druck verspürt – er will erklärtermaßen auch nach diesem Wochenende in Führung liegen. Wenn es dann zum Titel reicht, ist es perfekt. Und wenn nicht, dann geht er als Favorit nach Japan. Dagegen müssen seine Verfolger mehr ins Risiko gehen, wenn sie den Punkterückstand aufholen wollen. Denn Neuville / Wydaeghe werden schon vorzeitig WRC-Champions, wenn sie zwei Punkte mehr als ihre Tänak / Järveoja holen und nicht mehr als zehn Punkte des Vorsprungs auf Ogier / Landais einbüßen. Zudem dürfen sie nicht mehr als 16 Punkte Rückstand auf Elfyn Evans und Scott Martin verlieren, was für Weltklassepiloten nach einer lösbaren Aufgabe klingt.


Ott Tänak ist erster Verfolger von Spitzenreiter Thierry Neuville

Stand WRC-Fahrerwertung vor der Central European Rally

Pos.

Driver

Nat.

Marke

Punkte

1

Thierry NEUVILLE

BEL

Hyundai

207

2

Ott TÄNAK

EST

Hyundai

178

3

Sébastien OGIER

FRA

Toyota

166

4

Elfyn EVANS

GBR

Toyota

161

5

Adrien FOURMAUX

FRA

Ford

140

6

Kalle ROVANPERÄ

FIN

Toyota

114

7

Takamoto KATSUTA

JPN

Toyota

80

8

Daniel SORDO

ESP

Hyundai

44

9

Sami PAJARI

FIN

Toyota

41

10

Esapekka LAPPI

FIN

Hyundai

33

11

Andreas MIKKELSEN

NOR

Hyundai

29

12

Grégoire MUNSTER

LUX

Ford

27

Stand WRC-Herstellerwertung vor der Central European Rally

Pos.

Herstellerteam

Punkte

1

Hyundai Shell Mobis World Rally Team

482

2

Toyota Gazoo Racing WRT

465

3

M-Sport Ford World Rally Team

245



WRC 2: Vertrackte Rechenspiele

Auch in der WRC2 ist die Meisterschaft in der entscheidenden Phase angekommen. Hier führen Oliver Solberg / Elliot Edmondson (SWE/GBR, Skoda Fabia RS) das Klassement mit zwölf Punkten Vorsprung an, können aber reglementsbedingt keine weiteren Punkte sammeln. Sie haben das erlaubte Maximum von sieben punktberechtigen Läufen bereits absolviert, von denen die besten sechs Resultate gewertet wurden. Die WRC2-Tabellenführer punkten damit nur für ihr Team Toksport WRT2 und sind zum Zusehen verdammt, was die Meisterschaftsentscheidung angeht. Denn in der kommt es nun auf die Verfolger Yohan Rossel / Florian Barral (FRA, Citroën C3) an: Für sie ist der Sieg bei der CER ein Muss, wenn sie beim Saisonfinale in Japan noch Chancen haben wollten, um die WRC2-Meisterschaft zu kämpfen. Ihre Teamkollegen bei DG Sport Competition, Nikolay Gryazin/Kontantin Aleksandrov, kämpfen parallel um den Titel in der FIA-WRC2 Challenger-Kategorie. Tabellenführer Sami Pajari sammelt bei der Central European Rally in einem Toyota Yaris WRC1-Erfahrungen, nun kommt es also auf Gryazin/Aleksandrov an: Wollen sie Pajari abfangen, brauchen sie ein Ergebnis auf den ersten beiden Plätzen. Schließen sie auf Platz drei (oder schlechter) ab und gewinnt der Viertplatzierte Kajetan Kajetanowicz (Škoda Fabia RS) nicht, dann geht der WRC2-Challenger-Titel an ihn.

 

Stand WRC2 vor der Central European Rally

Pos.

Pilot

Nat.

Marke

Punkte

1

Oliver SOLBERG

SWE

Skoda

123

2

Yohan ROSSEL

FRA

Citroën

111

3

Sami PAJARI

FIN

Toyota

108

4

Nikolay GRYAZIN

BUL

Citroën

66

5

Lauri JOONA

FIN

Skoda

58

6

Jan SOLANS

ESP

Toyota

54

7

Kajetan KAJETANOWICZ

POL

Skoda

47

8

Robert VIRVES

EST

Skoda

45

9

Gus GREENSMITH

GBR

Skoda

42

10

Fabrizio ZALDIVAR

PRY

Skoda

42

 


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