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Servus Kalle!

Mit Ablauf der Saison 2025 will sich Zweifach-Weltmeister Kalle Rovanperä aus der FIA Rallye-Weltmeisterschaft zurückziehen, um in den Formelsport zu wechseln. Die Nachricht, die eine Woche vor der Central European Rallye öffentlich wurde, sorgte für große Aufmerksamkeit und bedeutet, dass dem WM-Lauf in Deutschland, Österreich und Tschechien zum zweiten Mal in der Karriere des Finnen eine besondere Bedeutung zufällt. Hier sicherte sich Rovanperä 2023 seinen zweiten Weltmeistertitel und hier beginnt nun zwei Jahre später seine Abschiedstour, auf der die Rallyeszene dem erfolgreichen und beliebten Toyota-Piloten Lebewohl sagt – oder, wie man es in Niederbayern ausdrückt: „Servus!”


Kurz vor dem Start zur Central European Rally berichtete Doppelweltmeister Kalle Rovanperä von seinen Zukunftsplänen.
Kurz vor dem Start zur Central European Rally berichtete Doppelweltmeister Kalle Rovanperä von seinen Zukunftsplänen.

2023 machte Kalle Rovanperä bei der Central European Rally seinen zweiten WM-Titel fix.
2023 machte Kalle Rovanperä bei der Central European Rally seinen zweiten WM-Titel fix.

Nachdem Kalle Rovanperä 2022 zum jüngsten Rallye-Weltmeister aller Zeiten wurde, gelang ihm gleich der nächste Schlag: Vorzeitig sicherte er sich bei der Central European Rally 2023 erneut den Titel und stieg als jüngster Doppelweltmeister der WRC-Historie in Passau auf das Podium. Dabei reichte ihm in dieser erfolgreichen Saison sogar Platz zwei hinter Hyundai-Ass Thierry Neuville, dem das Meisterstück bekanntlich ein Jahr später gelang. Der Weg zu Rovanperäs CER-Triumph war 2023 endgültig frei, als Titelkonkurrent Elfyn Evans seine Fahrt in einem Holzschuppen beendete. Auch hier gibt es in diesem Jahr bei der Central European Rally gewissermaßen die Fortsetzung, denn der derzeitige WM-Zweite Evans (222 Punkte) liegt vor der WM-Runde 19 Zähler vor Rovanperä auf P3; gleichzeitig übt Evans Druck auf WM-Leader Ogier aus, hinter dem er nur zwei Punkte zurückliegt.



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Zukunftspläne im Formelsport

Mit gerade einmal 25 Jahren ist Rovanperä natürlich viel zu jung, um seine Fahrerkarriere zu beenden. Bei einem Pressegespräch vor dem Auftakt der Central European Rally schilderte der Finne einige Hintergründe und Perspektiven für seine Karrierepläne ab 2026. Bereits jetzt steht fest, dass er auf die Rundstrecke wechseln wird. „Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, aber ich habe schon seit einiger Zeit darüber nachgedacht“, sagte er schon vor der CER und fügte nun in Passau hinzu: „Es wird ein großer Schritt, eine gewaltige Umstellung.“ Also genau das richtige für einen ehrgeizigen Motorsportler, der aber zunächst einmal für den Rest der Rallyesaison ein Feuerwerk verspricht: „Es werden meine letzten drei Rallyes mit Jonne Halttunen auf dem Beifahrersitz. Und natürlich wollen wir bei ihnen alles geben, um noch einmal gemeinsame Erfolge zu feiern.“


Ungewohntes Terrain

Dass er unvorbereitet Abschied nimmt, kann man ihm nun wirklich nicht vorwerfen. Schon im vergangenen Jahr probierte er das ungewohnte Terrain aus und absolvierte sein Rundstrecken-Debüt im Porsche Carrera Cup Benelux. Dass er dort prompt drei Siege einfuhr, mag dazu beitragen, dass er sich nun traut und in die bullige japanische Super Formula einsteigt. Als „Sprung ins kalte Wasser“ beschreibt er den Schritt, bei dem ihm allerdings potente Unterstützung sicher ist. Denn auch im Formelsport wird er mit Toyota zusammenarbeiten. „Wir haben uns für die Super Formula entschieden, weil die Performance der Fahrzeuge größer ist als in den meisten anderen Formelserien“, sagt Rovanperä.


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Die kommende Saison sieht er dabei als einen ersten Schritt: „Ich möchte mich ersteinmal an die physikalischen Kräfte und die Geschwindigkeiten gewöhnen“, beschreibt er. Im Moment sei zunächst das Programm in der japanischen Formelserie fix. Und was danach komme – wer weiß. „Es gibt so viele Optionen“, grinst der Finne und zählt einige auf: „Grand Prix, Le Mans, Hypercars.“ Und auch die 24h auf dem Nürburgring seien eine Idee. „Vielleicht ergibt sich auch darauf eines Tages eine Chance.“ Und – na klar: „Ich werde bestimmt auch irgendwann wieder in einem Rallyeauto sitzen.“


Nicht der erste Rallye-Champion, der den Schritt wagt

Rovanperä ist nicht der erste Weltmeister, der sich nach seiner Rallye-Karriere neuen Herausforderungen auf der Rundstrecke stellt. Für viele Motorsportfans in Deutschland führt der Blick sofort zu Walter Röhrl, der nach seiner Zeit in der WM auch auf der Rundstrecke Erfolge sammelte. Nach glanzvollen Rallyejahren wagte er ebenfalls den Wechsel. In den USA trat er in der Trans-Am-Serie und in der IMSA-GTO-Serie an, erzielte dort Siege und zeigte, dass seine Qualitäten nicht auf die Wertungsprüfung beschränkt waren. Zudem beteiligte er sich sporadisch in der DTM (ein Laufsieg), und nahm am legendären Pikes-Peak-Bergrennen teil. Der „Lange“, wie ihn die Fans nennen, siegte dort 1987 und pulverisierte dabei auch den Streckenrekord.


Doch ein Unterschied muss festgehalten werden: Als Doppelweltmeister Röhrl 1984 den Audi-Vertrag unterschrieb, der ihn in den Rundstreckensport führte, war er 37 Jahre als. Rovanperä macht seinen Schritt früher und dürfte mit seinen 25 Jahren aktuell bei vielen wichtigen Rennfahrer-Skills auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit sein.

 
 
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